„Wem gehört Dresden?“ Fahrraddemo am Samstag den 08.11. 14Uhr in der Columbusstraße

  • Am 23.03.2013 fand die erste Fahrraddemonstration der Interessengemeinschaft Freiräume in Dresden statt. Bei dieser Tour wurden unter dem Motto „rAusflug“ acht bedrohte Dresdner Freiraumprojekte angefahren. Was hat sich seit dem getan? Die Liste der bedrohten bzw. beendeten Projekte wird immer länger. Freiräume und Brachen verschwinden, die Mieten steigen weiterhin, Menschen werden aus ihren Stadtvierteln vertrieben. Wir wollen eine Stadtverwaltung, die für die Einwohner_innen ansprechbar ist. Wir wollen eine Politik, die sich mit den Nöten, Wünschen und Anregungen der Einwohner_innen stärker befasst. Eine Politik die akzeptiert, dass Dresden ALLEN Menschen gehört, die in Dresden leben!

Aufruf zur Fahrraddemonstration am 8.11. 14:00 Uhr – Columbusstraße

Freiräume und Brachen verschwinden, die Mieten steigen, Menschen werden aus ihren Stadtvierteln vertrieben. Es geht ANDERS!

Die Stadt gehört (auch) uns, wir wollen eine Stadtverwaltung die kreative Nutzung von Flächen befördert, mit alternative Wohnformen experimentiert und Künstler und Kreativen Flächen organisiert. Eine andere Stadt ist nötig. Die Mietpreise sind Ergebnisse fehlgeschlagener Politik zwischen Woba Verkauf und fehlender Förderung von sozialem Wohnungsbau. Es ist möglich, dass die Stadt eine Politik betreibt, die nicht nur Großverdienern ermöglicht Mieten zu bezahlen. Wir wollen eine Stadtpolitik die auf Durchmischung statt Segregation setzt, weil es Sinn macht, Menschen lernen so voneinander und Leben miteinander in Frieden.

Mietpolitik

Die Immobilienmärkte sind auf einem Niveau, auf dem selbst Normalverdiener nach einer bezahlbaren Wohnung suchen müssen. Für Einkommensschwache wird die Wohnungssuche schnell zum Spießrutenlauf. Mieterselbstorganisation findet nur wenig statt, so werden wir dominiert von einkommensstarken Vermietern und profitorientierten Konsortien. Das ist eine Art Ausverkauf der Stadt, Mieter*innen haben nur wenig mitzubestimmen und zu gestalten. Genau das, eine Bindung an den Stadtteil durch Mitgestaltung sollte aber ein Ziel einer lebendigen Stadt sein. Dresden toleriert den Ausverkauf des alten Wohnungsbestandes, obwohl in der Sozialcharta beim Woba Verkauf ein Vorkaufsrecht vereinbart wurde. Die Stadt hat diverse Hebel, Mietpreise und Verkäufe zu steuern, nutzt sie aber nicht aktiv. Wo ist die Stadt die sich für ihre Bewohner*innen – in dem Fall Mieter*innen einsetzt?

Künstler und Kreative

Nicht die Kreativen brauchen Platz, die Stadt braucht die Kreativen. Es ist ein offenes Geheimnis das schon ganz viele nach Leipzig abgewandert sind, weil die Räume zu knapp sind und Stadtpolitik Künstler zu wenig fördert. Eine lebendige Kreativszene ist ein Stadtortargument, wenn sie es denn so haben wollen. Wenn die Städte bunter sind, sind sie lebenswerter, das haben sogar schon die Manager von großen Unternehmen begriffen. Nur mit Barockkultur ist dresden piefig und langweilig. So entstehen keine neuen Ideen. Mit der Vernichtung der Freiräume beraubt sich die Stadt sich seiner Differenz und seines kulturellen Rückgrats. Alle Projekte die langfristig denken, Wohnraum für Kreative schaffen, müssen das mit privaten Geldern stemmen. Wo ist das Engagement der Stadt und des Landes, solche Wohnprojekte zu fördern?

Brachen und Freiraumpolitik

Es gibt viele Grünflächen in Dresden, einige neue Freiraumprojekte wie der Weisseritzgrünzug sind entstanden. Eine nachhaltige Stadtentwicklung wird jedoch auch durch Bürgerprojekte gefördert. Die werden quasi alle durch private Initiativen und Gelder gestemmt. Es gibt über 20 alternative Garten und Freiraumprojekte die nur durch Privatinitiative getragen werden. Hat die Stadt kein Interesse das neue Ideen in der Stadtentwicklung gefördert werden? Für Großprojekte ist jede Summe vorhanden (Waldschlößchenbrücke, Kraftwerk Mitte usw.) … aber für die kleinen Projekte fehlt an ein paar tausend Euro – Peanuts bei einem Haushalt von einer Milliarde allein für Dresden.

Fahrraddemonstration

Wir werden den Finger in die Wunden legen und gleichzeitig Alternativen präsentieren. Mit dem Fahrrad, dynamisch und frisch, werden wir uns kreativ durch die Stadt bewegen. Wir freuen uns auf eure Fahrradmobile, Anhänger, Fahrradlautis, Verkleidungen, Puppen und was euch noch so einfällt. Wir werden Projekte besuchen, uns ihre Kritik und Sorgen anhören, Visonen erfahren und gemeinsam einen schönen Tag haben. Der November könnte kühl werden, gemeinsam wird uns warm, wir werden Plätz zum aufwärmen und der Versorgung einplanen. Wir hoffen das die Demo bunt wird und alle Menschen anzieht: kulturell Aktive, Bewohner*innen von Dresden, Familien, politisch Aktive die sich für eine andere Stadt einsetzen.

Gemeinsam zeigen wir, das wir nicht bereit sind uns mit der Situation abzufinden – Denn: WEM GEHÖRT DRESDEN? UNS GEHÖRT DRESDEN!