Zukunftswerkstatt Pieschen

„In absehbarer Zeit wird das Sanierungsgebiet Pieschen aufgehoben. Fördermittel werden dann nicht mehr fließen. Wie kann man dennoch die positive Entwicklung verstetigen? …“ (weiter unter http://www.propieschen.de/)

 

Von Fr, 15.4. bis So, 17.4. findet dazu die ZUKUNFTSWERKSTATT

„Pieschen 2020 – Lebens(t)raum“ (http://pieschen2020.wordpress.com/) statt. Eine Möglichkeit, gemeinsam über die Zukunft Pieschens als menschenfreundlichen Stadtteil zu debattieren und sich auszutauschen. Auch, was die Förderung des Stadtteils als Sanierungsgebiet bisher brachte und wie es weitergeht, nun da dieser Status bald aufgehoben werden wird. Oder einfach, um sich selbst mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen, was in Pieschen schon so alles läuft in dieser Richtung.

Das Programm sieht folgendes vor:
Freitag, 15.04.2011, 17.00 – 20.00 Uhr, Phase I:
Bestandsaufnahme und Kritik
Samstag, 16.04.2011, 09.00 – 19.00 Uhr, Phase II:
Utopie / Phantasie mit Stadt-Spaziergang
Sonntag, 17.04.2011, 09.00 – 17.00 Uhr, Phase III:
Verwirklichung / Praxis

Ort: Pieschener Stadtteilhaus EMMERS (http://kjh.emmers-dresden.de/) auf der Bürgerstraße 68 · 01127 Dresden.

Um Voranmeldung (http://www.wehnerwerk.de/Dokumente/Veranstaltungen.html?Kategorie=Seminar#V11091) wird gebeten, eigentlich bis zum 8.4.. Versucht es unbedingt trotzdem noch!!

Die Beteiligung ist übrigens kostenlos, also gesponsert.

Vielleicht sehen wir uns dort. Herzliche Grüße vom Freiraum.

Einladung zur ersten Ausstellung 2011 auf dem Freiraum: Glas-Skulpturen

Nun ist Weihnachten vorbei, das neue Jahr ist angebrochen, Sonnenschein am blauen Himmel und mitunter milde Temperaturen könnten fast darüber hinwegtäuschen, dass wir uns immer noch im tiefsten Winter befinden. Auch wenn am 1.2. die Tageslicht-Länge in Dresden bereits um 1h 12min länger war als noch am 1.1. (nämlich 9h 12min).

Das Freiraum-Gelände ist um diese Jahreszeit recht unwirtlich. Die meisten Werkstätten und Ateliers werden (noch) selten frequentiert ob der Kälte wegen, die in den Gebäuden herrscht. Wie die Meisen an den Knödeln sucht sich jedeR Aktive hier ein paar Körnchen, ein wärmeres Plätzchen, als diesen unseren tierischen Nachbarn vergönnt ist und vielleicht zusätzlich ein gutes Buch, um die restlichen Winter-Wochen mit Sinn und Stille zu füllen.

Nichts desto trotz beginnen wir auf dem Freiraum schon jetzt mit kulturellen Aktivitäten. Die Glasbläserinnen Romy B. und Steffi S. haben auch im Winter unermüdlich gewerkt und getüftelt, über die Brenner gebeugt leuchtende Farben und Nuancen in gläsern-fliesende Formen gezaubert. Sie geben den Auftakt mit einer Ausstellung neuester GlasSkulpturen undGegenstände. Das Motto der Ausstellung lautet „Lebensraum“.

Ausstellung „Lebensraum“

Glas-Skulpturen

Sa, 5.2. + So, 6.2. 2011

jeweils 10 – 18:00

in der Keramikwerkstatt (Leipziger Straße 33, vom Alexander-Puschkin-Platz aus hinter der Villa Sofa, bitte den Hinweisschildern folgen)

Eintritt frei, für Verpflegung ist gesorgt !

www.strobs.de

Information und Engagement, Beteiligung statt Kampf

Unser Aktions- und Infotag hat nun erfolgreich stattgefunden.

Ab 10 Uhr haben wir eine der wenigen bisher noch nicht beräumten Hallen entmüllt und gleichzeitig Reparatur-Maßnahmen an Fenstern und dem Eingangstor begonnen. Die Angelegenheiten wurden noch nicht ganz abgeschlossen, jedoch mit einem mächtigen Start-Impuls begonnen. Das ganze Vorhaben stand unter dem Motto „FREIRÄUME FREIRÄUMEN“ und hatte einerseits den praktischen Nutzen, einen Raum im Herzen des Geländes freizulegen, der im folgenden zur Ausstellungssituations hergerichtet werden soll. Da nun bald der Winter hereinbricht und noch einiges mehr – Strom, Beleuchtung, Dach, und dergleichen – bewerkstelligt werden wollen, wird die Eröffnung der Räumlichkeit frühestens ins Jahr 2011 fallen. Zum anderen war und ist das Motto Programm im Verein: Freiräume freiräumen – im Großen und Ganzen zuerst zweckfrei und variabel, im Einzelnen als Möglichkeit zur Umsetzung ganz konkreter Projekt-Ideen.

Gut besucht war die neue Glasbläserinnen-Werkstatt, die an diesem Tag auf dem Gelände eröffnet wurde mit praktischen Vorführungen. Weiterhin standen offen das Co-Working-Büro mit Gesprächen und Einblicken sowie die Fahrradwerkstatt mit einer Ausstellung fast ausschließlich aus recycelten Materialien wiederaufgebauter Exponate. Die Experimentelle Kelterei war zu besichtigen und lud zu Verkostungen ein von auf dem Gelände produzierten Honig- und Hollunderweinen.

Wir haben mehrere Presse-Termine wahrgenommen, mit uns und dem Projekt wohlgesonnenen Artikeln im Ergebnis (siehe unten). An dieser Stelle möchten wir ein Missverständnis ausdrücklich ausräumen: WIR KÄMPFEN NICHT gegen das geplante und fortschreitende „Hafen City“-Projekt an. Wir verstehen uns als einen Teil der Stadtteil-Entwicklung und damit auch des „Hafen City“-Masterplans. Wir empfinden starken Rückenwind durch aktuelle Entwicklungen in der Landschaftsarchitektur (siehe Links) sowie die Bekenntnisse des „Kulturentwicklungs-Plans“, die große Potenziale in der Brachen-Nutzung einerseits und in nachhaltiger Bürgerbeteiligung anderseits sehen. Wir sehen uns als am Prozess der Stadt- und Gesellschafts-Entwicklung beteiligt und möchten dieserart wahrgenommen werden.

Zuspruch empfanden wir auch im Gespräch mit den Besuchern unserer abendlichen Info- und Vortragsveranstaltung, in der wir den „Freiraum Elbtal“ präsentierten (Björn Tobias) und die Ideen der „Transition Town“-Bewegung vorstellten (Thomas Fritsche). Neben der Geschichte des Geländes vor und während der Nutzung durch den „Freiraum Elbtal e.V.“ waren viele Bilder zu sehen, die das gegenwärtige Geschehen hier auf „unserem Platz“ illustrieren und in einen gesamt-gesellschaftlichen Zusammenhang setzten in Bezug auf Recycling und nachhaltige Nutzung von Ressourcen; Einflüsse der Transition-Town-Bewegung wurden exemplarisch dargestellt.  Die Zeit ist reif für das Experiment. Bewegungen, die aus dem Engagement heraus entstehen und aus Netzwerken aktiver Bürger. Gesellschaftliche Entscheidungen, die ganz klar aus aktuellen Bedürfnissen der Gesellschaft resultieren. An dieser Stelle bitten wir Interessierte des Abends und darüberhinaus, uns per eMail ihren Kontakt zukommen zu lassen, sofern sie an Informationen über zukünftige Veranstaltungen interessiert sind.

Ein dritter geplanter Vortrag über „Vision und Ausblick des Freiraum Elbtal“ wurde aufgrund eines nervös bedingten Black-Outs der Referentin Jacqueline Muth unterbrochen. Er setzte sich fort im abschließenden offenen Gespräch; die Themenbezüge des Vortrags fanden sich auch wider in Schautafeln zu aktuellen Positionen der Landschaftsarchitektur (Grünflächen in der Stadt, Stadtgärten, Nachhaltigkeit von Bürgerbeteiligung) sowie mit Auszügen aus dem „Kulturleitbild der Landeshauptstadt Dresden“ (2007), worauf verwiesen wurde. Ein Beispiel dafür, dass vermeintliches Scheitern Teil des Experiments sein darf.

Bereichert wurde der Abend mit einer Eat-Art-Performance von Paul Hackenberg und einer mehrstündigen gepflegten Jam-Session von John A. Mora.

Fotos zur Veranstaltung finden Sie / findet Ihr auf unserer BILDER-Seite.

Auf eine Frage möchte ich noch einmal Bezug nehmen: Geht es uns in erster Linie um den Erhalt „unseres Freiraums“ im „Hafen City“-Entwicklungsgebiet oder um die Stärkung des Freiraum-Gedanken im gesellschaftlichen Gesamt-Gefüge allgemein? Ich sage: beides. Natürlich sind wir in erster Linie daran interessiert, den „Freiraum Elbtal“ für unsere weitere Nutzung und Gestaltung zu erhalten. Im weiteren Sinn sehen wir die Notwendigkeit, die Öffnung der Politik und Strategie Dresdens für nachhaltige, nutzer-orientierte Konzepte durch u.a. unser Engagement zu bereichern. Ich möchte hier noch einmal auf den 2007 verabschiedeten KULTURENTWICKLUNGSPLAN UND KULTURLEITBILD DER LANDESHAUPTSTADT DRESDEN sowie die neuen Strategien der Landschaftsarchitektur zugunsten von Grün- und Freiflächen-Erweiterung im Stadtgefüge verweisen, zu denen in Kürze mehr Informationen und Links auf unseren Seiten zu finden sein werden.

Der Stein ist im Rollen, Veränderungen im Gang. Wir sind Teil einer Verwandlung und laden ein zur Beteiligung daran. In welcher Form und mit welchen Mitteln, das wird sich im einzelnen zeigen. Grundtenor sind praktische Umsetzung von aktuellen Ideen und Engagement im engen Zusammenspiel mit theoretischer Reflektion und Lernen am Gelernten.

Vielen Dank an alle Beteiligten des Aktions- und Infoabends am 22.Oktober 2010 im Freiraum Elbtal e.V.

Jacqueline Muth

Wir laden ein

Aktions- und Infotag am 22.Oktober

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde/Bekannte!

Der Freiraum Elbtal wird seit Jahren von Künstlern und Handwerkern als Lebensraum genutzt – mit steigender Beliebtheit. Und das hat uns dazu ermuntert, unser Projekt weiter zu entwickeln, dauerhaft zu betreiben und nun auch mal der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Seit über einem Jahr liegt der Masterplan für ein Hafen City Projekt in Pieschen an der Elbe vor. Und weil der Freiraum Elbtal auf dem Endgrundstück dieser Planung angesiedelt ist, werden wir von der Sanierungsmaßnahme unmittelbar betroffen sein.

Der Masterplan sieht sowohl einen Bestandsschutz für existierende Projekte auf dem Areal vor, als auch das Bewahren und Weiterentwickeln der Kultur und den Erhalt der  Grünanlagen gerade in unserer Ecke vor, und so sehen wir uns als Teil einer differenzierten Nutzung auf dem Masterplan-Gelände und sind an einem Dialog mit den Pieschener Bürgern und Politikern interessiert.

Deshalb wollen wir allen Interessierten am Freitag, den 22. Oktober mitteilen, was unser Projekt ist und welche Vorstellungen wir zur weiteren Entwicklung haben und mit ihnen ins Gespräch kommen.

Und so soll der Tag laufen:

Ab 10 Uhr: Bauen und Räumen. Wer also unsere seit längerem schon laufenden Aktivitäten in Sachen Beräumung und Instandsetzung kennen lernen oder gar mit tun will, kann das tagsüber tun.

15,00-18,00 Uhr Besichtigung einiger Werkstattsituationen, so auch anläßlich der Eröffnung einer Glasbläserwerkstatt.

Ab 18 Uhr beginnen im Rahmen einer Info-Veranstaltung 3 Kurzvorträge, über-Geschichte des Vereins, Zukunfspläne, Transition Town und einer anschlie0enden Gesprächsrunde.

Und so gegen 19:30 Uhr wollen wir den Tag mit Kulinarischem und Musikalischem ausklingen lassen.

Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch.

Mit herzlichen Grüßen.

Der Freiraum Elbtal e.V.

Freiraum Elbtal e.V. / Leipziger Staße 33 / 01097 Dresden / web: freiraumelbtal.wordpress.de


Kurzdarstellung Freiraum Elbtal e.V.

Freiraum Elbtal e.V. – Kurzdarstellung

Der Sinn von Politik ist Freiheit, und die entsteht nicht auf dem Reißbrett für Alle,  sondern in Strukturen,  die sich Menschen geben und weiterentwickeln;  wie z.B. in Freiräumen.

1.Platzbeschreibung

2.Geschichte des Vereins

3.Status Quo

4.Quo vadis

1. Platzbeschreibung

Vergangenes Jahr wurde in politischen Gremien der Stadt Dresden der Master-Plan für eine städtebauliche Gestaltung des Bereichs Güterbahnhof – Alter Schlachhof linksseitig stadt-einwärts, der Leipziger Straße und rechtsseitig dem Gebiet Neustädter Hafen – Schrebergartenanlage vor dem Eselsnest, öffentlich vorgestellt und debattiert.

Die Freiraumfläche, um die es nachfolgend gehen wird, bezeichnet hierbei das rechts-elbige Grundstück zwischen der „Kleingartenanlage An der Fähre e.V.“ und der Show Box elbwärts, nördlich wird es durch die Leipziger Straße begrenzt.

Das Terrain umfaßt ca.12 500 qm.

Das Grundstück erfuhr in seiner Geschichte zahlreiche Nutzungen (Sägewerk, Brauerei, Maschinenbau) und wurde dann bis 1990 als Produktionsstätte für vor allem autozubehörteilige Produkte genutzt. Es wurde dann – wie für die Wendezeit typisch – nach dem Mauerfall stillgelegt.

Die gesamte Grundfläche des Areals ist aufgrund der industriellen Vornutzung in weiten Teilen versiegelt. Während des Leerstandes setzte eine natürliche Wiederbegrünung ein, sodass heute zahlreiche Baum- und Straucharten das Erscheinungsbild prägen. Gleichzeitig konnten sich viele Tierarten wieder ansiedeln.

10 Jahre lag das Gelände ungenutzt im Dornröschenschlaf.

2. Geschichte des Vereins

Um 2000 zogen die ersten Nutzer mit Restnutzungsverträgen, vierteljährige Kündigungszeit, ein. Die Gebäude wurden vorwiegend als Lagerräume und kleinere Werkstätten genutzt.

2005 schlossen sich die nun zahlreicher gewordenen Nutzer des Areals zu dem Verein „Freiraum Elbtal e.V.“ zusammen, um gemeinsam ihre Interessen gegenüber den Grundstückseignern als solche und auch zwecks Absprachen der Nutzer untereinander zu organisieren.

In der Vereins-Satzung ist zum Zweck folgendes ausgeführt:

„Zweck des Vereins „Freiraum Elbtal e.V.“ ist die Förderung der Bildung und Erziehung, des Handwerks, des Umwelt- und Landschaftsschutzes, der Förderung von Wissenschaft und Forschung, von Pflanzenzucht und Kleingärtnerei, des traditionellen Brauchtums, der Völkerverständigung sowie dem Schaffen von Kunst.“

Weiter ist in der Satzung zu lesen: „Bildung und Erziehung sollen durch die verschiedenen Aufgaben-, Werk- und Wirkbereiche des Vereins vermittelt werden. Kinder und Erwachsene stehen dabei in ihrem Tun und Handeln in Interaktion.“

Zur Verbesserung der Situation wurde mit der Beseitigung des bestehenden Mülls begonnen (Revitalisierung einer leer-stehenden Industriebrache), vorhandene Biotope werden dabei geschützt bzw. weiterentwickelt, auch im Sinne des Umwelt- und Landschaftsschutzes. Für die Pflanzen- und Tierwelt wird dadurch Lebensraum erhalten bzw. neu geschaffen; zur Erholung von Mensch und Natur.

Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen und Symposien (PermaKultur, Transition Town, Kunst, Workshops, Vorträge) sind ebenfalls Bestandteil der Vereinsaktivitäten. Dabei soll der Zugang zu Geräten und Material für Versucher ermöglicht werden. Durch die Bereitstellung von Räumen an andere Vereine und Interessengemeinschaften findet Kommunikation und Erfahrungsaustausch statt.

Das traditionelle Brauchtum wird durch Veranstaltungen bzw. Feierlichkeiten er- und gelebt und ins Bewusstsein gerufen: Winter- und Sommersonnenwende, Walpurgis, Erntedank, Samhain, u.a.

3. Status Quo

Im Jahre 2010 stellt sich die Wirklichkeit auf der Fläche folgendermaßen dar:

Der Verein besteht mittlerweile aus 39  Mitgliedern.

Es wurden Wohnwägen für Reisetätigkeiten der Nutzer instandgesetzt, es gibt regelmäßige Gesellschaften mit gemeinsamem Kochen, Filmsehen und Gesprächen; es wurde eine künstlerambitionierte Defluxions-Woche (Symposium mit Ausstellung) durchgeführt; das 4. Frühlingsfest fand mit stetig ansteigender Gästezahl statt, eine Fahrradwerkstatt wurde gestartet; Atelierräume hergerichtet; die Entmüllung des Geländes vorangetrieben; gepflanzt; eine Töpferwerkstatt begründet, Werkstattbereiche als solche ausgebaut, ein Solidaritätsfest für den Freien Radiosender Coloradio durchgeführt; die Produktion der Lothar-Dresden-Reportagen findet hier statt; Puppenspieler sind eingezogen; ein Co-Working-Labor wurde gegründet, dessen Thema vor allem der nachhaltigen-ökologischen-Energie gewidmet ist; es gibt eine experimentelle Kelterei; ein Große Veranstaltungshalle bietet Platz für wechselnde Anlässe; etc.

Leerstandsbedingt waren an vielen Gebäuden Dach- und Fensterschäden aufgetreten, die z.T. bereits wieder instandgesetzt werden konnten.

Im Lauf der Zeit ist das Bewußtsein gewachsen, von einer Zwischennutzung des Areals zu einer dauerhaften Projektentfaltung zu gelangen.

Befördert durch die Gefahr – im Rahmen des bislang vorgelegten Masterplans – wegsaniert zu werden, ist auf der Fläche des Freiraums ein Gesprächsprozess ausgelöst worden darüber, wie wir uns Zukunft, Leben und Wirken im Freiraum vorstellen. Wichtiger Orientierungspunkt dieser Debatte: wie sich unsere Interessen auf diesem Gelände bezüglich der Planung durch die Stadtverwaltung mit den Interessen des Stadtteils, der Kommune als Gesamtkonzept denken lassen.

4. Quo Vadis

Leitgedanken unserer Zukunftswerkstätten diesbezüglich sind ökologische Kategorien (Transition Town, Perma-Kultur, energie-sparendes Bauen); Verdichtung von Freizeit, Erwerbstätigkeit und Wohnen als Einheit; Lernen/Bildungsaneignung als integrativer Bestandteil von Lebensstrukturen; junge, ältere und alte Menschen in Gemeinschaft; die Gestaltung gesundheitsfördernder und -erhaltender Lebensformen. Im Praktischen u.a. die Minderung der Lebenshaltungskosten durch Selbstausbau, Verwendung von recycelten Materialien, der Versuch durch Konsum-Minimierung die Ökologisierung unseres Projektes voranzutreiben.

Da der bislang vorliegende Master-Plan die Kulturspange in dem Bereich definiert, in dem sich u.A. der Freiraum Elbtal befindet, die Grünen einen Initiativ-Antrag zu einer ökologischen Orientierung im Master-Plan-Gebiet beantragen, empfinden wir uns hiermit als ergänzenden Bestandteil einer Gesamtplanung des Sanierungsgebietes, und freuen uns zwecks der Bereicherung einer Gesamtplanung mit unseren Vorstellungen zu einer ökologischen Stadtumwandlung beitragen zu können.

Engagement bedarf jedoch weitgehender Planungssicherheit.

Die große Chance, auf der Basis des Freiraum Elbtal e.V. Mensch, Natur und Technik als anteiliges städtebauliches Konzept zu realisieren, schmiedet die Symbiose aus Humanismus, Permakultur, Transitions-Town. Dieses bezeichnet die Kriterien einer kreativen Stadtentwicklung.

Mit freundlichen Grüßen. Im Namen aller Mitglieder des Freiraum Elbtal e.V.

Umzug der Kultur auf den Marktplatz

Der folgende Artikel entstand als Antwort auf einen Kommentar, den Alexander auf der Homepage des Freiraums hinterließ. Lest hier den Briefwechsel, der – wie ich finde – doch zu weitgreifend ist, um ihn in der Schublade verschwinden zu lassen.
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email von Alexander an den Freiraum e.V. am 01.09.2010 auf 15:50

Liebe Freunde,

ich empfehle das Areal mit etwas Abstand zu betrachten. Es handelt sich um eine verdrecktes, von bröckelnder Altbausubstanz durchzogenes Gebiet.

Wer sich Esel halten möchte, soll auf’s Land ziehen. Dresden ist eine Stadt, eine sehr schöne Stadt mit ein paar verdreckten Ecken, wie z.B. das Eselgebiet. Es wird Zeit das hier etwas neues entsteht.

Dresdner Bürger haben oftmals Angst vor Neuem. Sie sind sehr eingebildet auf Ihre Stadt. Lasst uns nicht den Anschluss verpassen!!

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ANTWORT VOM FREIRAUM

16.09.2010 auf 14:49 | In reply to Alexander.

lieber alexander, lieber freund.

eine sache mit abstand zu betrachten, muss nicht zwangsläufig bedeuten, sie mit weniger liebevollen augen zu sehen.
möglichkeiten und potentiale entfalten sich im besten falle dort, wo sie entstehen.
sicher wäre es eine interessante und für dresden bereichernde initiative, unser vereins-projekt in einem gebäude wie der gläsernen manufaktur anzusiedeln. ich vermute jedoch einige schwierigkeiten, die dresdner regierung und den vorstand des VW-werks für diese idee zu begeistern. im allgemeinen sehe ich das mangelnde verständnis dafür, dass zukunftsorientiertes umdenken und visionieren unabhängig von kommerziellen und technoiden interessen stattfinden muss. Ihnen ist sicher bekannt, dass gelder für die pflege von sozialen und bürger-initiierten aktivitäten seit jahren schon gekürzt, gestrichen und vorenthalten werden. solange sich dies nicht ändert, werden entsprechende initiativen in den „dreckecken“ dresdens zu finden sein und leider nicht auf dem marktplatz, wo sie vielleicht besser untergebracht wären.
eine möglichkeit der verbesserung dieses zustands wäre die finanzielle subventionierung aus der industrie, da der staat eben kein geld mehr hat, wie wir alle wissen. für entsprechende hinweise in dieser oder ähnlicher hinsicht wären Ihnen eine menge aktiver leute dankbar, die die welt verbessern wollen und dafür alles potential und geld mobilisieren, das sie aufbringen können.

kleine korrektur: bei „unserem“ gelände handelt es sich nicht um das eselsnest, das sich ca. 200m elbabwärts befindet. ob die tier dort artgerecht behandelt werden, kann ich nicht beurteilen. die tiere wirken auf mich gesund und ausgeglichen. darüberhinaus bietet das elselsnest seit jahren schon ein reiches angebot an aktivitäten für kinder und eltern, die sich gern in inspirierender und menschen- sowie tierfreundlicher umgebung aufhalten und engagieren.

die ziele und projekte des freiraum elbtal e.V. richten sich aus auf die gemeinschaftliche nutzung von selbst-organisierten werkstätten, pflege von gemeinschaftlichen strukturen und lebensformen, die bereitstellung und nutzung von räumen für zukunftsorientierte/visionäre diskussionen, lehr- und lernformen.
darüberhinaus renaturieren und resozialisieren wir eine ehemalige industriebrache. wir propagieren die umnutzung des bereits vorhandenen gebäudepotentials als alternative zu kostenintesivem abriss und einer neubebauung, die nicht zwangsläufig zu fortschritt und einer lebenswürdigen zukunft führen müssen. dafür gibt es genügend beispiele.
umbau und der wille zum fortschritt müssen zuerst in den köpfen der menschen/ dresdner bürger entstehen, bevor entsprechende pläne auf dem reissbrett dies leisten können.
für dieses umdenken und „besser“-denken setzen wir uns sehr ein und möchten unseren beitrag dazu leisten, dass künftige neu- und umbauten in dresden diesem wunsch nach einer lebenswerten zukunft gerecht werden.

ich danke Ihnen sehr für Ihren kommentar und laden Sie herzlich ein, zu unserem aktions- und infotag am 22.oktober zu kommen. das programm dazu finden Sie in kürze auf unsere homepage. dort wird gelegenheit sein, uns gemeinsam über eine lebenswerte zukunft und den weg dorthin auseinanderzusetzen.

jacqueline muth vom freiraum elbtal e.V.

HERBSTFEST 25.September 2010

Eingang auf das Gelände: direkt am A.Puschkinplatz (in Verlängerung der Erfurter Straße), zwischen Villa Sofa und Gartensparte, und hier den Schildern und Hinweisen folgen

Programm

15 – 18°° kinderfest mit und für kinder
mit alten und neuen spielen, schminkischminki, büchsenwerfen,
trallala

ab 17°° auf der bühne
ekkehart und fränki (jazzig)

rany daback

band aus madagaskar

treibsand aus leipzig

sunfish aus weimar

alberthain aus dresden

salbei (liedermacher etc.)

der dj für zwischendurch: sven müller

desweiteren:
kino
essen und getränke vom platz
techno- und raggea-lokation
tee- und cocktailbar
karaoke

um drei soll ruhe sein.

Neues vom Freiraum Elbtal

Die Vorbeitungen für das Herbstfest  am 25. September, schreiten voran. Bislang haben wir hierzu als programmatischen Schwerpunkt der Herbst-Sause ein umfangreiches Kinderfest in der Planung. Wer hierzu,  bzw, .für das folgende Programm Beiträge einbringen möchte, wolle sich bei uns melden.

Hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf die Durchführung einer Veranstaltung am 22 .Oktober. Tag der Offen Tür, ab 15  Uhr,  mit Werkstattpräsemtation auf dem Gelände. Ab 18  Uhr soll es eine Informationsverstaltung geben, bei der wir ebenfalls interessierte Bürger und politische Multiplikatoren einladen. Anschließend wird es VoKü und kulturelles Programm zum Ausklang des  Tages geben.

Die Werkstattpiraten werden von der Friedrichstadt aufs Gelände umziehen und durch die Eröffnung einer Glasbäserwerkstatt von Romy wird die Vielfalt der Aktivitäten demnächst bereichert werden.

Erfreulicherweise hat uns nun der Verwalter des Grundstücks, Herr Vogel, 3000 € zur Verfügung gestellt, womit wir nun in der Lage sind, gründlicher denn je, die Entmüllung des Geländes, die während des Leerstandes des Areals um sich gegriffen hatte, aufzulösen, wodurch zusätzliche Freiräume auf dem Freiraum Elbtal entstehen werden.

Lothar lange

Leipziger Straße 33A 01097 Dresden, Nähe Puschkinplatz